
Einen eigenen Grundriss zu erstellen, ist oft der erste Schritt, um den Traum vom eigenen Zuhause oder die Renovierung eines bestehenden Raums zu planen. Selbstständig einen Grundriss zu entwerfen, kann nicht nur Spaß machen, sondern auch ein hohes Maß an Individualität und Kontrolle über das Projekt geben. Hier findest du nützliche Tipps und Tricks, wie du deinen Grundriss selber erstellen kannst – von der Planung über die Tools bis hin zur Einrichtung.
1. Planung und Vorbereitung: Den Raum verstehen
Bevor du mit dem Zeichnen beginnst, ist es wichtig, den Raum, den du planen möchtest, genau zu verstehen. Miss zunächst die Abmessungen des Raumes aus. Notiere die Länge, Breite und Höhe der Wände sowie die Position von Fenstern, Türen, Steckdosen und Heizkörpern. Mit diesen Details kannst du eine möglichst präzise Grundlage für den Grundriss erstellen.
2. Den Maßstab festlegen
Ein Grundriss sollte immer im passenden Maßstab gezeichnet werden, um die Proportionen der Räume und Möbelstücke realistisch darzustellen. Ein gängiger Maßstab für Grundrisse ist 1:100, was bedeutet, dass 1 Zentimeter auf dem Papier 1 Meter in der Realität darstellt. Für kleinere Räume kannst du auch den Maßstab 1:50 verwenden, um mehr Details abzubilden.
3. Papier und Stift oder digitale Tools?
Es gibt viele Möglichkeiten, einen Grundriss zu erstellen. Du kannst klassisch mit Papier, Lineal und Bleistift arbeiten oder digitale Tools und Apps nutzen, die die Arbeit erleichtern. Hier einige beliebte Methoden:
- Papier und Bleistift: Ideal für diejenigen, die lieber auf traditionelle Weise arbeiten. Du kannst Skizzen anfertigen, Ideen ausprobieren und hast volle Kontrolle über jedes Detail.
- Software & Apps: Programme wie SketchUp, RoomSketcher oder Floorplanner sind intuitiv und bieten vielfältige Funktionen. Diese Tools ermöglichen es dir, nicht nur 2D-, sondern auch 3D-Ansichten deines Raumes zu erstellen.
- Tablets mit Zeichenstiften: Perfekt für kreative Entwürfe, da sich Änderungen leicht vornehmen lassen und viele Apps, wie beispielsweise MagicPlan oder Homestyler, speziell für das Erstellen von Grundrissen entwickelt wurden.
4. Bereiche und Funktionen festlegen
Denke über die Nutzung jedes Raumes nach: Soll es ein offener Grundriss sein, wie etwa ein kombinierter Wohn- und Essbereich, oder möchtest du klare Raumabtrennungen? Plane Zonen für verschiedene Aktivitäten ein, zum Beispiel einen Essbereich, eine Leseecke oder eine Arbeitsplatz-Nische, und lege deren Position im Grundriss fest.
5. Möbel und Einrichtung einfügen
Nachdem der Raum skizziert ist, geht es darum, Möbel und Einrichtungsgegenstände einzufügen. Überlege dabei, welche Möbelstücke du behalten möchtest oder neu anschaffen willst, und skizziere sie maßstabsgetreu in den Grundriss. Mit einigen digitalen Tools kannst du sogar 3D-Modelle von Möbelstücken einfügen, um zu sehen, wie sie im Raum wirken. So stellst du sicher, dass alles gut passt und das Layout stimmig ist.
6. Raumwege und Bewegungsfluss beachten
Beim Einrichten ist es wichtig, Platz für Bewegungswege einzuplanen. Achte darauf, dass du genug Raum lässt, um Türen öffnen zu können und dich bequem im Raum bewegen zu können. Im Wohnzimmer sollte zum Beispiel genug Platz zwischen Sofa und Couchtisch sein, während in der Küche der Arbeitsbereich leicht zugänglich bleiben sollte.
7. Mit Farben und Materialien experimentieren
Farben und Materialien beeinflussen die Raumwirkung enorm. Bei vielen Planungs-Tools kannst du mit verschiedenen Wandfarben, Bodenbelägen und Materialien experimentieren. So bekommst du schon vorab einen Eindruck davon, wie dein Raum wirken wird. Helle Farben können Räume größer erscheinen lassen, während dunkle Farben oft gemütlich und wohnlich wirken. Materialien wie Holz oder Stein verleihen dem Raum zusätzliche Wärme und Charakter.
8. Tipp für Details: Beleuchtung und Dekoration
Ein oft übersehener Aspekt beim Grundrissplanen ist die Beleuchtung. Markiere im Grundriss die Position von Lampen und Steckdosen, damit du weißt, wie das Licht im Raum verteilt wird. Besonders bei offenen Grundrissen ist es sinnvoll, verschiedene Lichtquellen zu planen – zum Beispiel eine Hauptbeleuchtung sowie zusätzliche Lichtquellen in einzelnen Zonen, wie Stehlampen oder Unterbauleuchten in der Küche.
9. Den Grundriss auf Alltagstauglichkeit prüfen
Ein guter Grundriss passt sich dem Alltag an. Gehe den Plan noch einmal durch und stelle dir vor, wie du dich im Raum bewegst und wie du ihn täglich nutzt. Frage dich, ob die Möbelstücke sinnvoll platziert sind und ob genügend Stauraum vorhanden ist. Kleine Details wie der Standort der Garderobe oder die Position von Steckdosen können einen großen Unterschied machen.
10. Freunde oder Experten um Feedback bitten
Wenn du mit dem Grundriss zufrieden bist, lohnt es sich, eine zweite Meinung einzuholen. Freunde oder Familie können wertvolle Hinweise geben, auf die man selbst vielleicht nicht gekommen ist. Alternativ kannst du dich an einen Innenarchitekten oder Einrichtungsberater wenden, um den Grundriss zu optimieren und die besten Einrichtungsideen zu finden.


